Es war eine merkwürdige Szene in der Kirche. Der Hund Rex schien fast tollwütig zu sein, denn er bellte unablässig auf den Sarg zu, in dem sein verstorbener Besitzer lag. Trotz mehrerer Versuche, ihn abzulenken, wagte es niemand, ihm zu nahe zu kommen. Was hatte das zu bedeuten? Es schien kein Ausdruck von Rex‘ Trauer über den Verlust seines Besitzers zu sein, dafür schien das Verhalten zu aggressiv. Nervöse Blicke wurden unter den Anwesenden ausgetauscht. Viele Augen richteten sich auf Jason, den Sohn des Verstorbenen.
„Das ist nicht richtig“, murmelte Jason leise vor sich hin. Seit er die Nachricht vom Tod seines Vaters gehört hatte, hegte er einen Verdacht, aber er hatte zu viel Angst, ihn mitzuteilen. Er hatte Angst, die anderen würden ihn für verrückt halten. Er hatte so lange geschwiegen und beobachtet, wie Menschen, denen er nicht traute, jetzt weinten, als sie die Beerdigung betraten. Jason kam es so vor, als seien ihre Tränen unecht.
Er hatte viele Nächte damit verbracht, sich einzureden, dass er sich das alles nur einbildete, dass es nur eine vom Kummer ausgelöste Paranoia war. Aber jetzt, als Rex, der ehemalige Polizeihund seines Vaters, den Sarg anbellte, machte sich eine beängstigende Gewissheit breit. „Das ist nicht richtig“, flüsterte er, und seine Stimme wurde immer überzeugter. „Das ist nicht richtig“, erklärte er lauter, immer wieder, bis das Gemurmel um ihn herum verstummte und sich alle Augen in seine Richtung wandten. Er konnte sich nicht länger zurückhalten und schrie: „DAS IST NICHT RECHT!!!“ Und damit herrschte eine unheimliche Stille in der Versammlung.