Also stand sie auf, langsam, als könnte der Boden unter ihr nachgeben, und ging zurück in ihr Zimmer. Jeder Schritt war vorsichtig. Gemessen. Sie würde sich hinlegen. Vielleicht würde es vorbeigehen. Vielleicht war es gar nichts. Aber in ihrem Hinterkopf bewegte sich etwas – etwas Leises und Unheilvolles, das sich weigerte, benannt zu werden.
Tula wurde eine Meisterin des Verbergens. Sie lernte, in der Stille zusammenzuzucken, durch Zuckungen zu lächeln, ihre Seufzer zwischen den Schritten abzustimmen. Beim Abendessen schob sie das Essen auf ihrem Teller hin und her und entschuldigte sich mit dem Charme einer Großmutter – „In meinem Alter braucht man nicht mehr so viel“ -, als ob der Appetit mit der Zeit von selbst vergehen würde.