Dieses Kreuzfahrtschiff ist vor 10 Jahren gesunken… Finde heraus, warum KEINER mehr dort taucht!
Mikes Atem blieb ihm im Hals stecken. „Hast du das gehört?“, flüsterte er, wobei ihm die Worte kaum über die Lippen kamen. Er drehte sich zu Eddie um und suchte nach einem Anschein von Beruhigung. Der Schrecken, der sich in Eddies Augen widerspiegelte, bestätigte jedoch seine tiefsten Befürchtungen. Sie waren beide gleichermaßen versteinert.
Bedauern machte sich in Mikes Magen breit. Wie hatten sie sich von ihrer Liebe zum Tauchen und zum Abenteuer in diese alptraumhafte Lage locken lassen? Die Erkundung eines verlassenen Kreuzfahrtschiffs war theoretisch aufregend, aber jetzt fühlte es sich wie ein monumentaler Fehler an.
Mikes Hände zitterten unkontrolliert, ein krasser Gegensatz zum ruhigen Rhythmus der Wellen, die gegen die Bordwand schlugen. Ein Geräusch, das ihn einst beruhigt hatte, steigerte nun seine Beklemmung. Jeder Herzschlag pochte laut in seinen Ohren, sein Atem ging unregelmäßig. Sie waren in diesem gespenstischen Labyrinth gefangen, und sie brauchten dringend einen Ausweg – bevor es zu spät war…
Die Geschichte des halb versunkenen Kreuzfahrtschiffs war eine Geschichte, über die in der Tauchergemeinschaft oft geflüstert wurde. Ein Jahrzehnt nach seinem Untergang spukte es noch immer in der Gemeinde herum und schwankte auf den Wellen des Meeres. Für die meisten war es nur eine unheimliche Geschichte. Aber für zwei leidenschaftliche Taucher wie Mike und Eddie war es eine unwiderstehliche Herausforderung.
In der ruhigen Stadt Lubec schien die Zeit stillzustehen, und an jeder Ecke gab es eine Geschichte oder zwei. Die Häuser mit ihren roten Dächern standen dicht beieinander wie alte Freunde, die sich flüsternd Geschichten erzählten, während der majestätische Leuchtturm wie ein stiller Wächter über die Weite des Meeres wachte. Die Silhouette wurde jedoch von dem allgegenwärtigen Bild des verlassenen Schiffes beherrscht: der Odyssee. Ein schweigendes Ungetüm, das die Aufmerksamkeit der Stadt auf sich zog und ihre Geheimnisse barg.
Mike arbeitete in dem kleinen Museum der Stadt, das eher ein malerisches Haus der Erinnerungen als ein wirklicher Aufbewahrungsort der Geschichte war. Als Kurator war er auch der Hüter der Geschichten der Stadt. Von alten Seekarten bis hin zu maritimen Artefakten – jeder Gegenstand im Museum hatte eine Geschichte, und Mike kannte sie alle auswendig. Doch all sein Wissen hatte ihn nicht auf das vorbereitet, was ihn in den Tiefen der Odyssee erwartete.
Als begeisterter Leser liebte Mike es, seine Geschichten über das Meer aufzuschreiben. Mit den Wellen als Muse fand er sich oft an der Küste wieder, mit dem Notizbuch in der Hand, verloren in Geschichten von Schiffswracks und Unterwassergeheimnissen. In einem dieser Momente kam er auf die Idee, die Odyssee zu erkunden. Aber er wusste, dass er für eine solch gefährliche Reise einen Partner brauchte.