Das Land will ein Ort werden, an dem „kein Haustier unter seinem Aussehen leiden muss“
Sie sehen so niedlich aus, die Möpse, Bulldoggen und Boxer, mit ihren flachen Gesichtern. Oder die Katzenrasse Schottische Faltohrkatze mit ihren winzigen Ohren. Aber diese äußeren Merkmale können dazu führen, dass diese Tiere tatsächlich leiden. Deshalb planen die Niederlande ein Verbot von Hunden mit zerknautschten Gesichtern und Katzen mit eingeklappten Ohren.
Schädlich
Piet Adema, der Minister für Kultur, Natur und Lebensmittelqualität, arbeitet an zwei Verboten. Das erste Verbot betrifft den Besitz von Tieren mit diesen schädlichen Merkmalen und das zweite Verbot betrifft die Darstellung dieser Tiere in der Werbung. Merkmale wie gefaltete Ohren bei Katzen oder ein zerknautschtes Gesicht bei Hunden können den Tieren schaden. Daher will der niederländische Minister nun dem Handel, der Einfuhr und dem Besitz dieser Tiere ein Ende setzen. Auch wenn die Faltung der Ohren einer Schottischen Faltohrkatze nicht unbedingt schädlich ist, ist der Grund dafür, dass sie so gefaltet sind (und gefaltet bleiben), ein vererbter Defekt, der auch dazu führt, dass diese Katzen Anomalien in ihren Gelenken haben, die zu Arthritis und Schmerzen beim Laufen führen können. Dieses Merkmal wird dominant vererbt, was bedeutet, dass alle Schottische Faltohrkatzen die gleichen Deformationen aufweisen. Bei Hunden mit zerknautschten Gesichtern kann die Form der Schnauze dazu führen, dass sie Schwierigkeiten beim Atmen und Fressen haben, und sie sind anfälliger für Augenprobleme.
Verbot
Adema sagt, er halte dieses Verbot für sehr wichtig. Laut NL Times sagte er: „Dieses Thema berührt mich nicht nur als Minister, sondern auch als Mensch. Wir machen unschuldigen Tieren das Leben zur Hölle, nur weil wir sie schön und niedlich finden. Deshalb machen wir heute in den Niederlanden einen großen Schritt in die Richtung, wo kein Tier unter seinem Aussehen leiden muss.“ Und das Verbot, diese Tiere in der Werbung zu zeigen, trägt auch dazu bei. „Wenn man eine bestimmte Art von Haustier häufig oder auffällig sieht, steigt die Nachfrage nach diesem Tier“, so der Minister. Wie das Verbot aussehen wird und wie es umgesetzt werden soll, steht noch nicht fest. Aber Adema sagt, es sei wichtig, sich des möglichen Verbots bewusst zu sein, wenn man über die Anschaffung solch eines Haustiers nachdenkt.
Diejenigen, die bereits eins dieser Haustiere haben, dürfen es behalten, damit es seinen Lebensabend in seinem eigenen Zuhause verbringen kann.
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Quelle: NL Times, Britannica, RSPCA | Bild: Unsplash, Raman