Das Spiel visiert Kinder und Jugendliche an
So genannte „Challenges“ machen regelmäßig im Internet die Runden. Die wenigsten dieser Trends dienen einem guten Zweck, wie etwa der Ice Bucket Challenge, die Bewusstsein für die Krankheit ALS stärkte. Die meisten sind jedoch unsinnig und gefährlich. Das neuste Spiel treibt es auf die Spitze. Die so genannte „Momo Challenge“ fordert zur Selbstverletzung bis hin zum Suizid auf. Die Zielgruppe? Schulkinder und Jugendliche.
In Argentinien hat eine 12-Jährige deswegen Selbstmord begangen.
Whatsapp
Die „Momo Challenge“ verbreitet sich über Whatsapp. Es beginnt damit, dass man sich mit einer gruseligen Figur mit Glubschaugen in Kontakt setzt und in eine Chat-Unterhaltung beginnt. Die Figur aus dem Profilbild (siehe unten) stammt aus Japan und ist ein Kunstwerk der Firma Link Factory. Wer die eigentliche Person dahinter ist und was ihre Motivation ist, weiß noch keiner. Es folgen beängstigende Nachrichten, die dem Kind oder Jugendlichen einschüchtern sollen.
Aufgaben
Nach der ersten Kontaktaufnahme schickt Momo zunächst brutale und schreckliche Bilder und Videos. Dann kommen die ersten Aufgaben, die die kontaktierte Person zu erfüllen hat. Werden sie nicht erfüllt, droht Momo mit grausamen Folgen für sie und ihr Umfeld. Die Aufgaben beginnen mit der Weiterleitung des Momo-Kettenbriefs an persönliche Kontakte, die Herausgabe von persönlichen Informationen und die Herausforderung, eine bestimme Angst zu überwinden. Doch es wird schnell brutaler. Man wird zur Selbstverletzung herausgefordert, bis hin zum Suizid. Jede erfüllte Aufgabe soll mit dem Handy dokumentiert und Momo geschickt werden.
Opfer
Wer steckt hinter dieses grausame Spiel? Genau das will die Polizei jetzt herausfinden. Vor allem in Argentinien ermitteln jetzt die Behörden gegen den Initiator, da ein 12-Jähriges Mädchen bereits tragischerweise zum Opfer fiel. Sie erhängte sich in einem Vorort von Buenos Aires, nachdem sie mehrere Wochen mit Momo in Kontakt war. Das Mädchen hatte bereits zahlreiche Aufgaben erfüllt und mit dem Handy aufgenommen, sowie die Vorbereitung ihres Suizids.
Deutschland
Auch in Deutschland warnt die Polizei vor dieses grausame Spiel und dem dazugehörigen Momo-Account auf Whatsapp. In Europa sein aber bisher keine Fälle bekannt, in dem Kontaktierte zu Selbstverletzung oder Suizid aufgefordert wurden. Insgesamt hat sich Momo hier nur vereinzelt gemeldet. Der entsprechende Kettenbrief ist aber in Deutschland bereits aufgetaucht. (Siehe unten) Wichtig ist, die eigenen Kinder jetzt darüber aufzuklären und ihnen den Gefahren bewusst zu machen. Behalte ihre Netz-Aktivitäten im Auge und halte Ausschau nach der gruseligen Figur mit Glubschaugen. Am besten man blockiert sie sofort. Und zögere nicht, die Polizei zu kontaktieren, wenn dir etwas Außergewöhnliches auffällt.
Hier ein Tweet der Polizei Lüneburg, in dem der Momo-Kettenbrief zu sehen ist:
#Kettenbriefe können nervig sein. Doch der #Whatsapp Kettenbrief Momo ängstigt zur Zeit vor allem Kinder und Jugendliche. Daher: Redet mit euren Kindern bzw. Eltern. Es wird nichts passieren, wenn der Kettebrief nicht weiterleitet wird. pic.twitter.com/tbxBwme6Fw
— Polizei Lüneburg (@Polizei_LG) July 27, 2018
Dir gefällt dieser Artikel? Merke ihn dir auf Pinterest!
Quelle: Brigitte | Bild: Pexels Videotsill CreepyPastaPunch